An den deutschen Börsen sind inzwischen mehr als 2500 börsengehandelte Indexfonds (ETF) notiert (Stand: Mai 2024). Regelmäßig kommen neue hinzu. Die meisten dieser Produkte sind überflüssige Spezialitäten, die keinen Mehrwert bieten. Stattdessen sind sie oftmals riskanter als Standard-ETF auf breit diversifizierte Marktindizes – und teurer.
Damit Sie sich nicht in diesem Produkt-Dschungel verirren, haben wir eine ETF-Shortlist für Sie zusammengestellt. Sie enthält ausschließlich ETF, die Sie benötigen, um die von uns vorgeschlagenen Portfolios umzusetzen. Legen Sie also zunächst fest, welche Anlageklassen Ihr Portfolio enthalten soll und wie sie diese abbilden wollen. Um beispielsweise in den Weltaktienmarkt zu investieren, gibt es viele unterschiedliche Möglichkeiten.
Blaupausen für sinnvolle Portfolio-Strukturen liefern die Ratgeber „Weltportfolio“ und „ETF-Portfolio“. Weitere Anregungen finden Sie in der Analyse „Strategische Asset Allocation – die Portfolios der Starinvestoren“.
Haben Sie sich für eine Portfolio-Aufteilung entschieden, wählen Sie die entsprechenden ETF aus unserer Empfehlungsliste aus. Je Anlagekategorie haben wir, soweit vorhanden, jeweils einen ausschüttenden und einen thesaurierenden ETF ausgewählt. Weitere Details zu unserer Auswahl und der Methode, mit der wir dabei vorgehen, finden Sie im Anschluss an die ETF-Empfehlungen.
Sollten Sie nicht sicher sein, ob die von Ihnen gewählte Portfolio-Zusammensetzung tatsächlich zu Ihren Vermögenszielen und Ihrer Risikobereitschaft passt, hilft Ihnen die Fairvalue-Finanzanalyse weiter.
Nach welcher Methode Fairvalue ETF auswählt
Auf beliebte Indizes wie den MSCI World konkurrieren oftmals eine Vielzahl von ETF. Anleger stehen dann vor der Frage, welchen Fonds sie wählen sollen. Die immer wieder kolportierte Behauptung, alle ETF auf denselben Index wären so gut wie gleich, ist nicht richtig. Es gibt wesentliche Unterschiede – auch bei der Rendite.
Wir gehen davon aus, dass Anleger, die langfristig investieren wollen, vor allem an den ETF interessiert sind, die in ihrer Vergleichsgruppe künftig die höchsten Renditen liefern werden. Viele Investoren meinen, dass müssten die ETF mit den geringsten Verwaltungskosten (TER) oder dem niedrigsten Tracking-Error sein. Beides trifft nicht zu.
ETF-Empfehlungen von Fairvalue basieren auf der Rendite der vergangenen fünf Jahre
Fairvalue hat untersucht, ob es Kennzahlen gibt, mit denen sich zuverlässig prognostizieren lässt, welche ETF auf denselben Index in Zukunft die höchsten Renditen liefern werden. Nach unserer Kenntnis ist es die einzige systematische Analyse, die derzeit zu diesem Thema vorliegt. Das zentrale Ergebnis: Es gibt keine Methode für sichere Vorhersagen.
Aber: Wir haben festgestellt, dass die Rendite der vergangenen fünf Jahre immerhin ein guter Indikator ist. In sechs von acht Fällen waren die besten ETF auf einen Index auch vier Jahre später auf einem der beiden ersten Plätze zu finden.
Dasselbe Ergebnis liefert auch die sogenannte Tracking-Difference. Sie misst die Abweichung der ETF-Rendite von der Indexrendite. Diese Kennzahl enthält dieselbe Information wie die Rendite. Nur zeigt sie die Leistung eines ETF von der Kostenseite. Je niedriger die Tracking-Difference, desto besser war der ETF.
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Auswahlkriterien für die Empfehlungsliste
Anleger sind demnach gut beraten, wenn sie ETF nach der Rendite oder der Tracking-Difference der zurückliegenden fünf Jahre auswählen. So sind auch wir bei der Zusammenstellung unserer ETF-Empfehlungen vorgegangen. Das bedeutet: Nur Fonds, die bereits wenigstens fünf Jahre auf dem Markt sind, kamen in die engere Wahl.
Zudem haben wir ein verwaltetes Vermögen von mindestens 100 Millionen Euro vorausgesetzt. Denn kleine ETF laufen über kurz oder lang Gefahr, geschlossen oder mit anderen Fonds verschmolzen zu werden. Zwar verlieren Anleger dadurch kein Geld. Doch solche Transaktionen können verfrühte Steuerzahlungen und lästigen Verwaltungsaufwand nach sich ziehen.
Aus der nach diesen beiden Kriterien entstanden Shortlist haben wir dann jeweils den ETF mit der höchsten Rendite über fünf Jahre gewählt – vorausgesetzt es gab mehrere Fonds auf den gewünschten Index.
Falls mehrere ETF existieren, nehmen wir jeweils den besten ausschüttenden und den besten thesaurierenden Fonds in unsere ETF-Empfehlungen auf. Sie können sich dann für den börsengehandelten Indexfonds mit der von Ihnen bevorzugten Ertragsverwendung entscheiden. Wenn wir nur einen ETF nennen, ist keine Alternative auf dem Markt.
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Weitere Faktoren bei der ETF-Auswahl
Zwei weitere Kriterien, die unsere ETF-Empfehlungen beeinflussen:
- Ist der zweitbeste ETF ein voll replizierender Fonds und der bestplatzierte einer, der die Sampling Methode benutzt, ziehen wir den zweitplatzierten ETF vor. Hintergrund: Die Sampling-Methode kann zu größeren Schwankungen der Tracking-Differenz führen, im Guten wie im Schlechten, weil der ETF nicht alle Indexwertpapiere hält wie ein voll replizierender ETF. Letzteres erscheint uns deswegen als zuverlässigere Abbildungsmethode.
- Sollte ein Swap-basierter ETF nach der Rendite unter den ausschüttenden oder thesaurierenden Fonds den ersten Platz belegen, erweitern wir unsere Hitliste um den bestplatzierten physischen ETF. Damit wollen wir auch Anlegern, die synthetische Fonds grundsätzlich ablehnen (was wir übrigens nicht tun), eine ETF-Empfehlung bieten.
Der ideale Kandidat für unsere ETF-Empfehlungen ist also ein voll replizierender Fonds, der in seiner Vergleichsgruppe über die vergangenen fünf Jahre die höchste Rendite lieferte.
Unterschiedliche Indexanbieter, unterschiedliche Länderbewertung
Auf Indizes von MSCI werden hierzulande die meisten ETF angeboten. Doch inzwischen nutzen Fondsgesellschaften immer häufiger Indizes von Konkurrenzanbieter, etwa von der FTSE Group, einem Joint Venture der Financial Times und der Londoner Börse.
Gibt es für eine Anlagekategorie ETF auf ähnliche Indizes von verschiedenen Anbietern, wählen wir den oder die Index/Indizes aus, der/die sich in den vergangenen fünf Jahren am besten geschlagen haben.
Bitte beachten Sie folgende Besonderheit: MSCI stuft Korea als Schwellenland ein. FTSE dagegen betrachtet das Land als entwickelte Industrienation. Das bedeutet: Im MSCI Emerging Markets ist Korea enthalten, in dem Pendants von FTSE dagegen nicht. Dafür ist Korea wiederum in dem „FTSE Developed Asia Pacific ex Japan“ vertreten, in dem entsprechenden Index von MSCI aber nicht.
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Ein Sonderfall unter unseren ETF-Empfehlungen
Ein Sonderfall unter unseren ETF-Empfehlungen ist das Produkt, das die Goldpreisentwicklung abbildet. Dabei handelt es sich nicht um einen ETF (Exchange Traded Funds), sondern um einen sogenannten ETC. Die Abkürzung steht für Exchange Traded Commodity. Diese Wertpapiere kopieren unter anderem die Wertentwicklung von einzelnen Rohstoffen.
Weil bei Fonds eine Mindestdiversifikation in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben ist, sind ETF, die nur die Kursentwicklung eines einzigen Rohstoffs nachvollziehen, nicht erlaubt. Deshalb steckt hinter ETCs eine andere Rechtsform. Während Fonds geschütztes Sondervermögen sind, handelt es sich bei ETCs um Schuldverschreibungen der Emittenten, die sie herausgeben. Schlittert ein Emittent in die Pleite, ist das Geld der Anleger in der Regel weg.
Für jeden ausgegebenen Anteil des von uns empfohlenen Gold-ETCs ist aber physisches Gold bei einem Treuhänder hinterlegt. Das sorgt für eine relativ hohe Sicherheit, die aber nicht an die von Fonds oder den direkten Besitz von Gold heranreicht. Allerdings ist die Anschaffung von Goldbarren oder Münzen in der Regel teurer als der Kauf eines Gold-ETCs.
ETF-Rankings schwanken kurzfristig
Wichtig: Unsere exklusive Untersuchung hat gezeigt, dass die besten ETF in der Vergangenheit mit hoher Wahrscheinlichkeit auch NACH ABLAUF von vier weiteren Jahren zu den besten ihrer Gruppe zählen werden. In der Zwischenzeit werden die ETF-Rankings aber zum Teil schwanken. Erwarten Sie also nicht, dass unsere ETF-Empfehlungen künftig immer auf dem ersten Platz liegen werden. Viel eher werden sie zeitweise abrutschen. Und auch für den langfristigen Erfolg gibt es keine Garantie (siehe oben).
Doch selbst wenn die empfohlenen ETF unsere Erwartungen nicht erfüllen, fahren Sie mit diesen Fonds mit hoher Wahrscheinlichkeit langfristig besser als mit aktiv gemanagten Fonds, die wegen ihrer hohen Kosten meist schlechter abschneiden als ETF.
Zusätzlich Geld sparen können Sie, wenn Sie ihre Wertpapiergeschäfte über eine günstige Direktbank oder einen Online-Broker abwickeln. Für Anleger mit weniger Börsenerfahrung empfehlen wir das Wertpapierdepot der ING*. Eine Alternative ist die Consorsbank*. Erfahrene Anleger, die viel handeln, sind bei Smartbroker richtig. Details zu diesen Anbietern und weitere Empfehlungen finden Sie in unserem Depot-Vergleich. Beachten Sie bitte, dass der Handel mit Xetra Gold nicht über ING möglich ist.
Tipp: Falls Sie noch keine Erfahrung mit dem Handel von ETF über Online-Broker haben, schauen Sie sich unsere Videoanleitung an. Darin zeigen wir mit einem echten Depot, wie Sie online ETF kaufen können. Zum Video
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Verpassen Sie keine unserer künftigen ETF-Empfehlungen
Wir aktualisieren und erweitern unsere ETF-Empfehlungen regelmäßig. Falls Sie über die Ergebnisse neuer Analysen und über Erweiterungen unserer ETF-Empfehlungen informiert werden möchten, tragen Sie sich für unseren Newsletter ein. Schneller sind Sie über Twitter und Facebook informiert. Dort posten wir alle Beiträge kurz nach ihrer Veröffentlichung.
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