Calls sind Optionen oder Optionsscheine, mit denen Anleger auf steigende Preise setzen. Ein Call bezieht sich immer auf einen Basiswert. Das können einzelne Aktien, Aktienindizes, Anleihen, Währungen oder Rohstoffe sein. Calls haben eine begrenzte Laufzeit und einen Hebel, der in der Regel schwankt. Ein Hebel bedeutet, dass Anleger Positionen handeln können, die das eingesetzte Kapital um ein Vielfaches übersteigen. Dadurch erhöhen sich die Renditechancen, aber auch die Risiken.
Nehmen wir an, ein Anleger kauft einen Call, der ihm das Recht gibt, eine Aktie zu einem Preis von 100 Euro vom Herausgeber des Optionsscheins zu erwerben. Wenn der Preis der Aktie bei Fälligkeit des Calls 80 Euro beträgt, wird der Optionsschein Käufer sein Recht nicht ausüben, weil er die Aktie billiger am Markt kaufen könnte. In einem solchen Fall ist der Call wertlos und der Inhaber lässt sein Kaufrecht verfallen.
Anders sieht es aus, wenn die Aktie auf 120 Euro steigt. Dann erhält der Call-Inhaber entweder die Aktie für 100 Euro oder einen Barausgleich über die Differenz zum aktuellen Kurswert, also 20 Euro. Wenn nun der Optionsschein 10 Euro gekostet hätte, betrüge der Gewinn 10 Euro oder 100 Prozent. Die Aktie selbst ist aber nur um 20 Prozent gestiegen. Hier zeigt sich die Hebelwirkung.