Dividendenfonds investieren in Aktien, die besonders hohe Dividenden abwerfen. Dividenden sind Gewinnausschüttungen von Unternehmen an ihre Aktionäre. Die Höhe der Dividenden wird nicht absolut, sondern im Verhältnis zum Aktienkurs gemessen. Die Kennzahl, die man daraus erhält, heißt Dividendenrendite. Sie ist allerdings nicht das einzige Kriterium, nach dem sich die Aktienauswahl von Dividendenfonds richtet.
Eine entscheidende Rolle spielt auch, ob Unternehmen zuverlässige Dividendenzahler sind und ob sie es schaffen, die Gewinnausschüttungen von Jahr zu Jahr zu steigern. Beides gilt als wichtiges Qualitätsmerkmal. Bei manchen Fonds fallen Unternehmen durch das Raster, falls sie die Ausschüttungen nicht allein aus laufenden Gewinnen finanzieren und stattdessen auf ihre Substanz oder auf Kredite zurückgreifen. Auch Konzerne, die nur deshalb eine hohe Dividendenrendite ausweisen, weil ihr Aktienkurs stark gefallen ist, werden häufig aussortiert.
Aktive und passive Dividendenfonds
Anleger können auch bei Dividendenfonds zwischen aktiv gemanagten Fonds und börsengehandelten Indexfonds (ETFs) wählen. Letztere kopieren die Entwicklung von Indizes, die nach den oben genannten und weiteren Kriterien zusammengestellt werden. Fairvalue hat in einer Untersuchung die Schwächen und Stärken dieser Produkte analysiert. Die Ergebnisse finden Sie in unserem Test Dividenden-ETFs.
Auf Aktien mit überdurchschnittlichen Dividendenrenditen zu setzen, ist eine der ältesten Anlagestrategien an den Börsen. Dividendenstarke Unternehmen sind meist solide Konzerne mit etablierten Geschäftsmodellen. Deshalb schneiden Dividendenindizes in den Marktphasen, in denen Substanzwerte gefragt sind, häufig besser ab als der breite Aktienmarkt.
Die Fairvalue-Untersuchungen zeigen: Dividenden-ETFs brachten nach dem Platzen der Internetblase im Jahr 2000 deutlich mehr ein als der Marktdurchschnitt. Betrachtet man allerdings spätere Zeiträume, schrumpft der Vorsprung der Dividendenindizes. Während der Finanzkrise haben Bankentitel in den Dividendenindizes überproportional verloren, und nach dem Beschluss des Atomausstiegs im Juni 2011 hat es die deutschen Versorger hart getroffen.
Ob Dividendenfonds höhere Renditen abwerfen, ist ungewiss
Auch während des Corona-Crashs im März 20020 büßten Dividenden-ETFs mehr an Wert ein als der Marktdurchschnitt. Das zeigt, dass Dividendenstrategien keine Selbstläufer sind, die zuverlässig höhere Renditen als der breite Markt einfahren.
Besonders wenn es an den Börsen kracht, empfehlen Banken gerne Dividendenfonds. Die jährlichen Gewinnausschüttungen könnten mögliche Kursverluste zumindest zum Teil kompensieren, so ein Argument. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass auch Dividendenfonds fallen, wenn an den Börsen Ausverkaufsstimmung herrscht.
Nach Analysen von Fairvalue eignen sich Dividendenfonds nicht sonderlich gut als Baustein für gemischte Anlageportfolios. Unsere Untersuchungen legen nahe, dass beispielsweise Nahrungsmittelaktien ein ähnliches Verhalten wie Dividendenfonds zeigen, aber in der Vergangenheit ein besseres Rendite-Risiko-Profil lieferten. Mehr dazu lesen Sie in der Analyse zu Smart Beta.