Wenn die Zinsen für klassische Anleihen niedrig sind, erscheinen Aktienanleihen besonders reizvoll. Sie bieten zum Teil sehr hohe Verzinsungen. 15 Prozent pro Jahr waren vor einigen Jahren keine Seltenheit. Wo so üppige Renditen locken, lauern natürlich auch hohe Risiken: Aktienanleihen sind keineswegs so sicher wie normale Anleihen, sondern fast so riskant wie Aktien.
Aktienanleihen sind festverzinsliche Schuldverschreibungen. Insofern unterscheiden sie sich nicht von klassischen Staatsanleihen und Unternehmensanleihen. Doch ob der Käufer am Ende der Laufzeit sein Geld vollständig zurückbekommt, hängt nicht nur davon ab, ob der Herausgeber der Anleihe zahlungsfähig ist, sondern auch von der Kursentwicklung einer bestimmten Aktie oder eines Aktienindex, dem sogenannten Basiswert.
Bei der Ausgabe (Emission) einer Aktienanleihe legt der Herausgeber, zum Beispiel eine Bank, den sogenannten Basispreis fest. Er ist die entscheidende Größe: Notiert der Basiswert am Ende der Laufzeit über dem Basispreis, zahlt der Herausgeber den Nennwert an den Anleger zurück. Fällt der Kurs des Basiswertes dagegen unter den Basispreis, erhält der Anleger Aktien in einem bei der Emission festgelegten Bezugsverhältnis. Letzteres ergibt sich, wenn man den Nennwert der Aktienanleihe durch den Basispreis teilt.
Beispiel: Beträgt der Nennwert 900 Euro und der Basispreis 100 Euro, errechnet sich ein Bezugsverhältnis von 9. Liegt der Kurs der Aktie am Ende der Laufzeit unter 100 Euro, erhält der Anleger 9 Aktien des Unternehmens. Liegt er darüber, bekommt er 900 Euro. In jedem Fall bekommt der Anleger die Zinsen.