Sachwerte

Oldtimer sind keine geeignete Geldanlage

Oldtimer sind keine geeignete Geldanlage

Oldtimer, Kunst und Antiquitäten werden immer wieder als krisenfeste Sachwertanlagen angepriesen. Doch solche Objekte sind im Ernstfall möglicherweise nicht verkäuflich. Hinzu kommt: Wer nicht über die nötige Expertise und Kontakte verfügt, macht in solchen Liebhabermärkten selten ein gutes Geschäft.

Wenn es um Sachwerte geht, werden auch immer wieder Oldtimer, Münzen, Schmuck, Antiquitäten, Kunst, Designobjekte, Uhren, Wein, Whiskey und vieles andere als Anlage propagiert. Dabei wird nicht selten auf eine exorbitante Preisentwicklung hingewiesen wie etwa bei Oldtimern, deren Wert sich im Schnitt in den vergangenen zehn Jahren mehr als vervierfacht haben soll.

Solchen Meldungen sollte man mit gesundem Misstrauen begegnen. Denn die Preismessung von illiquiden Sachwerten, die nicht regelmäßig an öffentlichen Börsen gehandelt werden, ist problematisch. Das grundsätzliche Problem dieser Exoten ist aber ein ganz anderes: Sie haben keinen ökonomischen Nutzen. Anders als Immobilien, Wald oder Ackerland werfen sie keine laufenden Erträge aus Vermietung, Verpachtung oder aus Ernten ab. Eine Rendite lässt sich mit ihnen nur erzielen, wenn ihr Preis steigt.

Wie Sie ein fast unschlagbares ETF-Portfolio zusammenstellen und managen, zeigt Honorarberater Markus Neumann in seinem neuen Buch. Darin verdichtet er aktuelle Erkenntnisse der Finanzmarktforschung und eigene exklusive Datenanalysen zu einem konsistenten Ratgeber für Anleger, die ihren Erfolg nicht dem Zufall überlassen wollen. (Gebundenes Buch 215 x 140 x 25 mm, 256 Seiten, ISBN: 978-3-94689659-3). Blick ins Buch

Oldtimer sind nicht liquide

Das haben sie mit Gold gemeinsam. Doch im Gegensatz zu dem gelben Edelmetall sind sie nicht liquide. Wer eine Weinsammlung oder einen Oldtimer verkaufen will, muss möglicherweise lange nach einem Käufer suchen. Werden solche Sachwerte auf Auktionen versteigert, verdienen eine Menge anderer Leute mit – und die Rendite schmilzt dahin. Wer kein Experte ist, und das sind die wenigsten, läuft zudem immer Gefahr, über den Tisch gezogen zu werden und im Einkauf zu viel zu bezahlen oder auch das falsche Objekt zu kaufen, das später keiner haben will. Von Vermögenserhalt kann dann keine Rede sein.

Umgehen lässt sich dieses Problem nur, wenn man Spezialisten als Berater hinzuzieht. Doch das wiederum treibt die Transaktionskosten nach oben. Man kann es drehen und wenden wie man will – Luxusgüter sind kaum eine geeignete Geldanlage, zumal auch ihre Preise deutlich fallen können. Während der Finanzkrise ging etwa der Kunstmarkt in die Knie. Die Preise für Bordeaux-Weine gaben nach, als die Nachfrage aus China nachließ.

Exotische Sachwerte sind nur etwas für Liebhaber

Fazit: Oldtimer & Co sind in erster Linie Sammlerstücke, die Anleger nur erwerben sollten, wenn sie echte Liebhaber sind und etwas von der Sache verstehen. Wer lediglich auf Rendite aus ist, findet zur Geldanlage geeignetere Sachwerte.

Der Autor


Markus Neumann ist Honorarberater und Sachbuchautor. Er befasst sich seit 20 Jahren intensiv mit dem Thema Geldanlage. Einer seiner Beratungsschwerpunkte ist die Strukturierung und Optimierung von Anlageportfolios. Zuletzt erschien von ihm „Das ETF-Portfolio – wie Sie ein fast unschlagbares Depot zusammenstellen und managen“. Beratungsgespräch vereinbaren

© Fairvalue, aktualisiert am 16.12.2020

Fotografie: Ivan Dodig / Unsplash

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