Eine Fondspolice ist eine Kombination aus einer Anlage in Fonds und einer privaten Rentenversicherung. Die Beiträge der Sparer fließen ganz oder teilweise in Fonds. Am Ende der Ansparphase erhalten sie eine lebenslange Rente. Riester-Fondspolicen werden von Versicherungen angeboten. Der Staat fördert sie mit direkten Zulagen und Steuervorteilen (mehr dazu Riester-Verträge). Es gibt bei Riester-Fondspolicen unterschiedliche Anlagekonzepte. Bei dem sogenannten statischen Modell fließt ein Teil der Beiträge von Anfang an in sichere Anlagen, der andere steht für die freie Fondswahl zur Verfügung.
Mit einem solchen Modell besteht keine Gefahr, dass bei Rentenbeginn lediglich die eingezahlten Beiträge und Zulagen noch vorhanden sind. Wie viel Geld in riskante Fonds fließt, hängt von den Kosten ab, die der Versicherer einbehält, und davon, ob er einen Garantiezins bietet. Letzterer ist allerdings mit 0,9 Prozent pro Jahr für seit 2017 geschlossene Verträge extrem niedrig.
Bei dynamischen Vertragsmodellen teilen die Anbieter die Beiträge flexibel zwischen sicheren und riskanten Anlagen auf so wie bei Riester-Fondssparplänen. Bei guter Börsenentwicklung stecken sie mehr Geld in Aktienfonds.
Dynamische Anlagemodelle, die verstärkt auf Aktienfonds setzen, bieten die höchsten Renditechancen. Gleichzeitig ist aber auch das Risiko am größten. Sicherer ist das statische Modell. Dafür sind hier die Ertragschancen kleiner.
Wegen des Aktienanteils können Fondspolicen zwischenzeitlich ins Minus rutschen. Wie bei allen Riester-Verträgen müssen aber am Ende der Ansparphase mindestens das eingezahlte Kapital und die Zulagen zur Verfügung stehen.
Anders als bei Riester-Fondssparplänen können Sie bei Riester-Fondspolicen Ihre Aktienfonds häufig aus einem großen Angebot auswählen. Oft ist es auch möglich, die Fonds zu wechseln. Einen Vertrag aufzugeben, lohnt sich dagegen meistens nicht. Anleger müssen die Abschlusskosten für die ganze Laufzeit in den ersten fünf Jahren bezahlen – die sind dann weg. Zudem verlieren sie die Riester-Garantie, wenn sie dies tun (mehr dazu Riester-Fondssparplan).
Wer mit Riester-Fondspolicen spart, sollte noch mindestens 20 Jahre vom Rentenbeginn entfernt sein und zumindest ein wenig Erfahrung mit Aktienanlagen und den Launen der Börsen mitbringen. Eine Riester-Fondspolice ist oft teurer als ein Riester-Fondssparplan. Das kann sich negativ auf die Höhe der Rente auswirken. Zudem werden Kunden Riester-Fondspolicen nicht selten mit fragwürdigen Argumenten aufgeschwatzt. Überlegen Sie genau, ob ein solcher Vertrag tatsächlich das Richtige für Sie ist, bevor Sie unterschreiben.