Länderfonds investieren nur in einem einzigen Land. Meistens handelt es sich um Aktienfonds. Die Werbeabteilungen von Banken und Fondsgesellschaften lieben Länderfonds. Um sie lässt sich häufig eine schöne Investmentgeschichte stricken, die sich mit vielen bunten Bildern illustrieren lässt. Die Argumente, mit denen für neue Länderfonds geworben wird, sind fast immer dieselben: aufstrebendes Land mit junger Bevölkerung, hohe Wachstumserwartungen, hoher Nachholbedarf in Sachen Konsum und Investitionsgüter, junger Kapitalmarkt, in dem noch nicht so viele Investoren unterwegs sind, weswegen jetzt noch günstig Unternehmensanteile eingekauft werden könnten.
Selbst wenn diese Argumente in einzelnen Fällen stichhaltig sind, sind sie keineswegs eine Garantie für Aktienkursgewinne. In den vergangenen Jahren waren beispielsweise Fonds, die ausschließlich in Schwellenländer wie China, Brasilien und Thailand investieren, in Mode.
Wegen ihrer fokussierten Anlagestrategie können Länderfonds überdurchschnittliche Renditen abwerfen, wenn der jeweilige Aktienmarkt gerade boomt.
Auf der anderen Seite sind wegen der geringen Risikostreuung auch sehr hohe Verluste möglich. Vor allem Länderfonds, die sich auf Schwellenländer konzentrieren, sind riskant. Hier kommt zum Aktienkursrisiko noch ein Wechselkursrisiko hinzu. Fällt die Währung des Investitionslandes, schlägt das voll als Verlust durch. Aktienfonds Deutschland oder Fonds, die sich auf andere europäische Länder wie die Schweiz und Großbritannien oder auf die USA beschränken, eignen sich eher als Beimischung, mit der Anleger das Gewicht eines Landes im Gesamtportfolio erhöhen können.
Länderfonds sind wie alle Aktienfonds eine flexible Geldanlage. Sie können sie werktäglich kaufen und verkaufen.
Länderfonds sind wegen ihrer geringen Risikostreuung kein Fundament für ein gemischtes Anlageportfolio. Sie können in geringen Mengen beigemischt werden. Je exotischer und weniger entwickelt das Land, desto geringer sollte die Anlagesumme sein.