Geeignet für Anleger, die sich vor einem plötzlichen Anstieg der Inflation schützen wollen.
Wer Inflationsschübe fürchtet und von ihnen nicht überrascht werden will, kann sich mit inflationsindexierten Anleihen absichern. Zins und Rückzahlung sind an die Inflationsrate gekoppelt. Der reale Wert des angelegten Geldes – die Kaufkraft – bleibt erhalten, egal wie stark die Preise steigen. Das gilt allerdings nur, solange die Rendite zum Kaufzeitpunkt einer inflationsindexierten Anleihe positiv ist.
Ein Beispiel zeigt, wie etwa inflationsindexierte Bundesanleihen funktionieren: Ein Anleger, der 10.000 Euro investiert, bekommt bei Fälligkeit nach einem Jahr nicht wie üblich seine 10.000 Euro zurück, sondern zusätzlich einen Inflationsausgleich. Bei 5 Prozent Inflation erhält er 10 500 Euro. Auch die vereinbarten Zinsen sind geschützt. Aus 1 Prozent Zinsen – das wären 100 Euro für die 10.000 Euro – werden 105 Euro.
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Wegen des Inflationsausgleichs ist die feste Verzinsung von indexierten Bundesanleihen deutlich niedriger als die von klassischen Bundeswertpapieren. Als Referenzindex für den Inflationsausgleich dient der harmonisierte Verbraucherpreisindex „HVPI ohne Tabak in der Eurozone“. Der Bund zahlt den Inflationsausgleich einer indexierten Anleihe erst am Ende der Laufzeit. Die Ausgleichszahlungen werden quasi über die Zeit angesammelt. Sie sind zusammen mit den Stückzinsen im sogenannten Abrechnungspreis enthalten.
Mit inflationsindexierten Anleihen wird man nicht reich, schon gar nicht, wenn das allgemeine Zinsniveau gerade niedrig ist. Falls die Inflation stärker ansteigt, als an den Anleihemärkten erwartet worden ist, schneidet man mit inflationsindexierten Anleihen besser ab als mit klassischen Anleihen. Bleibt die Teuerung dagegen hinter den Erwartungen zurück, ist es umgekehrt.
Sicherheit
Wie riskant eine Anleihe ist, hängt von der Kreditwürdigkeit des Herausgebers ab. Inflationsindexierte Bundesanleihen sind Bundeswertpapiere. Diese zählen weltweit zu den sichersten Anleihen.
Flexibilität
Inflationsindexierte Bundesanleihen können während der Handelszeiten an Börsen ge- und verkauft werden.
Empfehlung
Wer eine inflationsgeschützte Anleihe kauft, weiß sicher, welche Rendite er nach Abzug der Inflation jährlich erzielt (reale Rendite), sofern er sie bis zum Ende der Laufzeit hält. Das ist besonders dann beruhigend, wenn Anleger große Inflationsängste plagen. Die reale Rendite wird täglich von der Deutschen Finanzagentur berechnet.
Bei normalen Anleihen ist die reale Rendite dagegen unsicher. Sie hängt davon ab, wie hoch die Geldentwertung in der Zukunft ausfallen wird. Bei negativen realen Renditen ist auch mit indexierten Bundesanleihen kein vollständiger Erhalt der Kaufkraft möglich – und ein Vermögenszuwachs ist schon gar nicht zu erzielen. Sie sind eine Wette auf eine ansteigende Inflationsrate.
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