Die Kupfer-Gold-Ratio misst das Verhältnis zwischen den Preisen von Kupfer und Gold. Manche Analysten und Ökonomen betrachten den Kupferpreis als Indikator für die wirtschaftliche Entwicklung. Denn das Industriemetall wird in vielen Branchen verwendet und eine hohe Nachfrage deutet auf eine wirtschaftliche Expansion hin.
Gold dagegen ist eine Art Krisenwährung, deren Preis vor allem dann steigt, wenn sich Investoren beispielsweise vor wirtschaftlicher Unsicherheit oder steigender Inflation fürchten.
Eine steigende Kupfer-Gold-Ratio bedeutet demnach, dass die Marktakteure mit Optimismus auf die wirtschaftliche Entwicklung blicken. Ein fallender Indikator signalisiert dagegen Pessimismus und Unsicherheit.
Kupfer-Gold-Ratio und die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen
Die Kupfer-Gold-Ratio betrachten manche Analysten zusammen mit der Rendite für 10-jährige US-Staatsanleihen. Diese Anleihen sind eine der wichtigsten Referenzgrößen für das allgemeine Zinsniveau. Ihre Renditen spiegeln unter anderem die Inflationserwartungen wider. Bei steigenden Inflationserwartungen verlangen Anleger höhere Renditen als Ausgleich für die Teuerung. Umgekehrt sprechen sinkende Renditen für fallende Inflationserwartungen. Die Teuerung wiederum kann zusammen mit dem Wirtschaftswachstum steigen oder fallen.
In der Vergangenheit war die Korrelation zwischen der Kupfer-Gold-Ratio und den Renditen von US-Staatsanleihen mit zehn Jahren Restlaufzeit hoch. Ein Zusammenhang besteht darin, dass bei einer Expansion der Wirtschaft oft sowohl die Kupfer-Gold-Ratio als auch die Anleihenrenditen steigen.
Hintergrund: Bei einem Wirtschaftsaufschwung können die Inflationserwartungen zunehmen. Das wiederum kann die US-Zentralbank, die Federal Reserve, dazu veranlassen, die Zinsen zu erhöhen, um die Inflation zu bekämpfen.
Umgekehrt fallen die Kupfer-Gold-Ratio und die Renditen oft zusammen. Die Theorie dahinter: Bei wachsender wirtschaftlicher Unsicherheit kaufen Anleger vermehrt sichere Staatsanleihen, was die Renditen drückt.
Keine Kausalitäten
Wichtig: Charts, die die Kupfer-Gold-Ratio mit den Renditen von 10-jährigen US-Staatsanleihen vergleichen, beschreiben keine kausalen Zusammenhänge. Solche Indikatoren liefern lediglich Indizien, die sich meist nicht eindeutig interpretieren lassen.